Studien

Studien der Nationalen Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie

Die Nationale Aufklärungsinitiative führt wissenschaftliche Studien durch, um neue Erkenntnisse über die diabetische Neuropathie zu gewinnen. Hier erfahren Sie mehr über diese Studien.

PREDIP-Registerstudie

2019 startete die Nationale Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie in Zusammenarbeit mit Arztpraxen die Registerstudie PREDIP (Prospektive REgisterstudie zur Erfassung der Diagnose- und Behandlungspraxis der DIabetischen sensomotorischen Polyneuropathie). Bei dieser Studie werden Patientendaten zur Diagnose und Therapie der diabetischen Neuropathie erhoben, welche im Rahmen der ärztlichen Routine erfasst werden. Diese werden anschließend wissenschaftlich ausgewertet – mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die zur verbesserten Diagnose und Therapie der Erkrankung beitragen können. Durch die Zusammenarbeit der Studienzentren soll außerdem ein Neuropathie-Kompetenz-Netzwerk entstehen, in dem Erfahrungen und fachliche Expertise ausgetauscht werden.

2019 begann zunächst eine Pilotphase mit Praxen im Raum Düsseldorf, Stuttgart und München. Ab 2021 wurde die Studie ausgeweitet.

Arztpraxen, die sich in der Lage sehen, 30-50 Patienten pro Jahr mit diabetischer Neuropathie in die Studie einzuschließen, können sich für die Teilnahme bewerben.

Weitere Informationen zur PREDIP-Registerstudie und zur Bewerbung können Sie der Informationsbroschüre entnehmen.

PREDIP-Informationsbroschüre

PROTECT-Studie

Um die Häufigkeit und relevante Risikofaktoren der diabetischen Neuropathie zu untersuchen, hat die Nationale Aufklärungsinitiative die PROTECT-Studie durchgeführt. Daran nahmen 1.850 Menschen mit und ohne bekannten Diabetes teil, die bei Aktionstagen der Nationalen Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie ihre Nervenfunktion in den Füßen untersuchen ließen. Bei den Fuß-Checks, die innerhalb von 5 Jahren in 47 Städten stattfanden, wurden das Druck-, Temperatur- und Vibrationsempfinden sowie die Fußpulse untersucht. Die Ergebnisse wurden am Deutschen Diabetes Zentrum der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ausgewertet und international publiziert 1,2.

Das alarmierende Ergebnis:

  • Etwa jeder zweite Untersuchte zeigte Hinweise für das Vorliegen einer Neuropathie.
  • Bei 70 % der Teilnehmer mit Anzeichen für eine Neuropathie war diese zuvor nicht diagnostiziert worden.
  • Fast 40 % der Studienteilnehmer, die angegeben hatten, keinen Diabetes zu haben, wiesen HbA1c-Werte im prädiabetischen oder sogar diabetischen Bereich auf. Ein unerkannter Diabetes kann eine wesentliche Ursache für eine Neuropathie sein.

weitere Infos zu PROTECT

PROTECT Follow Studie

In einer Folge-Studie wurden die Teilnehmer der PROTECT-Studie 2,5 Jahre nach der Ausgangsuntersuchung erneut befragt, um Informationen über den weiteren Verlauf der Neuropathie und deren Behandlung zu erhalten. Die ausgefüllten Fragebögen von 122 bzw. 85 Teilnehmern mit und ohne Typ-2-Diabetes wurden am Deutschen Diabetes Zentrum der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ausgewertet und international publiziert3.

Das Ergebnis:

  • Bei etwa der Hälfte der Follow-up-Teilnehmer hatte die Intensität der neuropathischen Symptome zugenommen.
  • Trotzdem hatte mehr als ein Drittel der Befragten mit neuropathischen Beschwerden keinerlei Pharmakotherapie dagegen erhalten.

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PROTECT-Study Survey

Um mehr über das diagnostische Vorgehen in der Praxis zu erfahren, hat die Nationale Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie in einer Querschnitts-Studie 574 Ärztinnen und Ärzte (Allgemeinmediziner, Internisten und Diabetologen) in Deutschland zu ihrer Screening- und Diagnose-Routine befragt. Die Umfrage-Daten wurden am Deutschen Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ausgewertet und international publiziert4.

Das Ergebnis:

  • 87 % gaben an, mindestens einmal jährlich bei ihren Patientinnen und Patienten mit Diabetes auf eine DSPN zu screenen.
  • Allerdings setzten dabei nur 28 % bzw. 20 % der Ärztinnen und Ärzte Fragebögen oder klinische Scores ein, um den Schweregrad der neuropathischen Symptome bzw. Defizite zu erfassen.
  • Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden gab an, bei der Durchführung der Bedside-Tests zur Überprüfung des Vibrations-, Berührungs-, Schmerz- oder Temperatur-Empfindens keine standardisierte Vorgehensweise zu befolgen.
  • Nur die Hälfte der Befragten orientiert sich bei der Diagnose der DSPN an klinischen Leitlinien.

Weitere Infos zur Studie

Effektivere Strategien sind erforderlich, um sowohl die Neuropathie als auch einen Diabetes rechtzeitig zu diagnostizieren.

Weitere Infos zur Diagnose

Wirksame Maßnahmen sind notwendig, um der unzureichenden Behandlung, der mangelhaften Compliance und der begrenzten Wirksamkeit von Pharmakotherapien zu begegnen.

Weitere Infos zur Therapie